Aufsichtspflicht

[Detlef Diskowski]

In den sozialen Netzwerken (und vermutlich nicht nur dort) kursieren wirre Vorstellungen zur Aufsichtspflicht, die von der Angst - jede Erzieherin stände mit einem Bein im Gefängnis- bis zur Idee reichen, man wäre durch irgendwelche Erklärungen und Elternunterschriften die Verantwortung los. Beides ist Quatsch, bestimmt aber anscheinend zu häufig erzieherisches Handeln. Gemeinsam ist diese Vorstellungen ein Mangel an pädagogischer Professionalität, denn es handelt sich bei der Aufsichtspflicht keineswegs vorrangig um ein juristisches, sondern um ein pädagogisches Thema = wie wird jeweils zwischen Schutz/Fürsorge und Ermutigung/Befähigung ausbalanciert? Beides sind pädagogische Kategorien und die jeweils konkrete und individuelle Balance ist eine pädagogische Aufgabe, die kompetente und verantwortungsbewusste PädagogInnen erfüllen müssen. Die Juristen wissen es nicht besser; sie haben nur die Aufgabe, bei Misserfolg die Überlegungen/Handlungen der PädagogInnen nachzuvollziehen.

Ich möchte die Gelegenheit benutzen, wieder einmal auf eine DVD hinzuweisen, deren Herstellung das MBJS gefördert hat und von der JEDE Kita und auch die Trägerverbände und die Jugendämter im Jahr 2014 mind. ein Exemplar erhalten hat.
Also mal in den Materialschränken nachsehen. Die schlummert da noch immer.
Wer noch eine DVD nachkaufen will, kann dies hier tun https://www.av1-shop.de/alle-dvd-s/filme/497/aufsichtspflicht-in-kiga-und-hort?c=91 Hier wird die inzwischen deutschlandweit begehrte DVD vertrieben.

Einen kurzen, knappen uns sehr informativen Artikel über das Thema ist im "Kita-Handbuch" https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/recht/22