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Lerngeschichten: Mit leichter Hand und großer Wirkung

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    Lerngeschichten: Mit leichter Hand und großer Wirkung

    Guten Tag, ich lade Sie ein an dieser Stelle rund um das Thema Lerngeschichten Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.

    Die Aufzeichnung des Webinars und die Präsentation finden Sie in der Mediathek: https://kita-brandenburg.de/mediathek/
    Zuletzt geändert von Sibylle Haas; 15.11.2019, 17:44.

    #2
    Ich möchte zu meinem eigenen Vvortrag etwas ergänzen: in der 13. Minute zeige ich eine geflochtene Tasche, die nach derTradition und Kultur der Maori hergestellt wurde. Das Geflecht hat einen Bezug zum neuseeländischen Curriculum Te Whariki, vorgestellt in der 31. Minute. Die grundlegenden Stränge des Curriculum werden als stabiles Flechtwerk verstanden, in das jedes Individuum und jede Einrichtung auch noch zusätzlich individuelle bunte Fäden, glänzende Besonderheiten, einflechten kann und dennoch bleibt die allgemein verbindliche Struktur erhalten.

    Der von mir im Zusammenhang 'Lernen für die Zukunft' gegen ende des Vortrags erwähnte Vortrag von Prof.Dr. Andreas Schleicher von der OECD "Welche Kompetenzen brauchen kinder im 21. Jahrhundert?" ist jetzt abrufbar unter www.froebel-gruppe.de/plenum-2019
    Sehr zu empfehlen, passt wunderbar zum Grundverständnis der Lerngeschichten und zu den Prinzipien entdeckenden Lernens.

    Viel Spaß beim Zuhören, Zusammenhänge finden und Fragen stellen Sibylle Haas

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      #3
      Liebe Frau Sibylle Haas,
      ich habe im Oktober 2019 neu in einer Kita in Berlin angefangen und Sie haben mir schon sehr geholfen, als Sie mir (ganz selbstlos) anboten, meine erste Lerngeschichte mit Anmerkungen zu versehen..
      Ich habe jetzt 2 Tage einen Crash-Kurs Lerngeschichten beim Fortbildungsinstitut Pädalogik besucht.
      Unsere beiden Workshop-Leiterinnen bewegten sich voller Energie auf Ihrer neuseeländischen Welle.
      Der rote Faden durch die beiden Tage ähnelte Ihrem webinar-Ablauf.
      Ich fühlte mich also bestens gerüstet.
      Die beiden haben genau das transportiert, was mir in Schrift und gesprochenem Wort bei Ihnen begegnet ist: Die Freude am gemeinsamen Erleben, wenn Kinder lernen, wie sie lernen.
      Wir haben wirklich viele Herausforderungen in kleinen Teams lösen dürfen.
      Ich habe neben den selbst zu schreibenden Lerngeschichten die Freude am Schreiben überhaupt wiederentdeckt.

      Wenn ich hier an dieser Stelle Ihnen danke, dann ist das auch ein großer Dank an die beiden Frauen.

      Ich werde jetzt viele Lerngeschichten schreiben.
      Es ploppen mit Sicherheit Fragen auf, die gestellt werden müssen.
      Aber erstmal möchte ich Sicherheit im Erleben und Antworten finden.
      Ich freue mich total, dass ich Sie gefunden habe.

      Herzliche Grüße,
      Triné Mattheis




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        #4
        Liebe Sibylle,
        du hast hier wunderschöne Lerngeschichten als Beispiele vorgestellt und das zugrundeliegende Early Childhood Curriculum TE WHÂRIKI schön klar dargestellt.
        Danke dafür.

        Best Practice Beispiele sind nachgewiesenermaßen die geeignetsten Vorbilder und deren Nachahmung fällt leichter. Man merkt deinen Beispielen die Leichtigkeit und Freude an, zu der du aufzufordern beabsichtigst.

        Diejenigen, die sich nach Neuseeland begeben haben, um die "Mütter" der Lerngeschichten kennenzulernen oder die Fachfrauen des ELP (Educational Leadership Project) in Vorträgen und Workshops hier in Deutschland erlebt haben, folgen so gerne den Ermutigungen von Wendy Lee und ihren Kolleginnen, weil jeder gerne persönlich von dem profitiert, was er beruflich macht. Man hat nämlich etwas davon, wenn man sich überraschen lässt von der Lernfähigkeit von Kindern jeden Alters und wenn man die Ergebnisse dieser Offenheit und Neugier spontan aufschreibt und mit den Kindern, den KollegInnen und Eltern teilt.

        Ich glaube, du kannst darauf vertrauen, dass deine und andere Best Practice Beispiele, wie sie auf der Webseite des ELP * reichlich zu finden sind, dazu ermutigen, auf vorgefertigte Beobachtungsbögen zu verzichten. Vielleicht braucht die Eine oder Andere aber auch erst einmal einen fertigen Bogen, um sich zurechtzufinden. Mir ist es sehr recht, wenn überhaupt Lerngeschichten zur Dokumentation des Lernens genutzt werden, denn sie sind immer Lerngeschichten statt Defizit-Dokumente. Auch diejenigen, die die DJI Bögen nutzen, schreiben Lerngeschichten. Ich stimme dir aber zu, es geht leichter und heiterer.

        Ich schließe mich deiner Ermutigung von Pädagoginnen an, sich zu trauen, das schriftlich festzuhalten, was der kleine Mensch selbst gerne über sich erfahren möchte und was ihm ein Leben lang zeigt, dass er schon als Kind von jemandem lernend und mit Fähigkeiten ausgestattet wahrgenommen wurde. Dazu möchte ich Prof. Urie Bronfenbrenner hier mit seinem berühmtesten Satz zitieren. „Um sich normal zu entwickeln, benötigt ein Kind zunehmend komplexere gemeinsame Aktivitäten mit einem oder mehreren Erwachsenen, die eine irrationale emotionale Beziehung zum Kind haben. Jemand muss vernarrt in dieses Kind sein. Das ist die Nummer eins. Zuerst, zuletzt und immer.“

        Aus deinen Beispielen schaut jeweils eine Beobachterin hervor, die meines Erachtens diese Qualität des Vernarrtseins im Augenblick des Schreibens entwickelt hat. Sie schaut dem Kind uneingeschränkt wohlwollend und staunend zu und freut sich, dass sie es gesehen hat und dabei war. Davon profitiert das Kind UND die Schreiberin.

        Ich werde demnächst noch einmal Stellung nehmen zu deinem Webinar, denn es gibt ein paar Gedanken, die ich deinen hinzufügen möchte. Dein Vortrag ermutigt mich halt zu konstruktiven Kommentaren an dieser Stelle. Vielleicht mischt sich ja noch jemand ein, was ja sehr schön wäre.

        Herzliche Grüße, liebe Kollegin!
        Isolde Kock

        Bekanntes Neuland Lerngeschichten

        *https://www.elp.co.nz

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          #5
          Hier ist mein zweiter Beitrag, wie angekündigt!

          „Sie planen mit einer Gruppe von Menschen jeden Tag zusammen zu sein, von denen Sie denken, dass sie nichts mit ihnen gemeinsam haben?“

          So fragte Prof. Lous Heshusius ihre StudentInnen im Fach Pädagogik. Das ist zweifellos provozierend, hat jedoch recht viel mit dem Nachdenken über erfolgreiches Schreiben von Lerngeschichten zu tun.

          Die angehenden Pädagoginnen der Professorin hatten eine Vorstellung von Gesprächen mit Kindern, „die nur innerhalb ihrer Lehrerautorität angesiedelt war.“ Dieses Festhalten an der Lehrerautorität in jeder Situation verhinderte zur rechten Zeit ein echtes Zuhören. Nur dann, wenn der Studentin gelang, grundsätzlich Gemeinsamkeiten zwischen ihr und Kindern anzunehmen, gab es Chancen, das Kind wirklich wahrzunehmen als vollwertigen Partner und es gelang ihr vielleicht sogar, vernarrt in das Kind zu sein, wie Bronfenbren-ner sich für jedes Kind wünscht.

          Die unten folgenden Sätze stammen von StudentInnen, die sich auf das Experiment eingelassen hatten, sich außerhalb ihrer Lehrerautorität zu bewegen. Heshusius nennt dies „…eine Art der Aufmerksamkeit, die charakterisiert ist sowohl durch den „totalen Akt des Interessiert-Seins“ als auch durch „Anteilnahme der ganzen Person“ …Es beinhaltet ein zeitweiliges, völliges Verblassen aller egozentrischen Gedanken, Wünsche und Sorge um das Selbst. Man will nichts oder braucht nichts von dem Anderen. Man will nichts erreichen.“

          Studentinnen:
          „Ich hatte nicht erwartet, dass das Denken eines 8jährigen Kindes von derartiger Intensität ist.“
          „Ich war es, der auf Abstand war. Sie war eine sehr gute „Auskunftgeberin“ und war sich weitaus mehr Dinge bewusst, als ich ihr jemals zugetraut hätte.“
          „Ein Kind kann einer Unterhaltung …eine Perspektive hinzufügen, die völlig unerwartet ist.“
          „Wie ist es möglich, sich nicht in diese spontane Art des Denkens und in die unverhohlene Aufrichtigkeit zu verlieben?“
          „Seine Ausdrucksweise hat mich überwältigt!“


          Diesen Teil der Vorbereitung auf Lerngeschichten kann uns niemand abnehmen. Da nützt einem kein Formblatt und kein Lehrgang, der einen fit machen soll als Schriftstellerin.

          Es kommt beim Schreiben von Lerngeschichten noch nicht einmal auf die „perfekten“ Formulierungskünste an. Sondern man sollte versuchen, folgendes in sich zu kultivieren und wahrzunehmen: „Man will nichts oder braucht nichts von dem Anderen. Man will nichts erreichen“.

          Wenn man diesen Zustand erreicht hat und wahrnehmen kann, kommen die Worte von allein. Dann ist man nämlich bereit, sich überraschen zu lassen, wie die Pädagogin, die auf ihren Plan verzichtet, den syrischen Jungen malen zu lassen und sein Erkunden der Wäscheklammern mit Staunen und Anerkennung aufschreibt. Sie wollte nichts und brauchte nichts von dem Jungen, sie wollte nichts (zu beider Glück nichts mehr) erreichen, indem sie ihre Pädagoginnen-Autorität fallen ließ und indem sie genau das zugelassen hat: „…eine Art der Aufmerksamkeit, die charakterisiert ist sowohl durch den „totalen Akt des Interessiert-Seins“ als auch durch „Anteilnahme der ganzen Person“.“

          Ich wünsche allen Lerngeschichten-Verfasserinnen diesen emanzipierten Zugang zum Schreiben
          und durchaus den Mut, sich für Best Practice Beispiele auch wieder an ihr Englisch zu wagen und
          forschen Sie in der Webseite des ELP*. Beispiele in Deutsch und Literaturangaben finden Sie im
          Webinar von Sibylle Haas.


          Liebe Sibylle, danke für das zauberhafte Beispiel in deinem Webinar.

          Der vollständige Artikel von Prof. Lous Heshusius ist auf meiner Webseite zu finden
          bekanntes Neuland Lerngeschichten Isolde Kock unter Persönliches

          Herzliche Grüße aus der SAILING CITY Kiel

          Isolde Kock


          * https://www.elp.co.nz






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            #6
            Hier ist der vollständige Titel des Artikels, den Professorin Lous Heshusius verfasst hat.

            Lous Heshusius
            Professorin für Erziehung an der York Universität, Toronto

            Kindern zuhören: „Was könnten wir möglicherweise gemeinsam haben?“
            Von der Betrachtung des Selbst zu teilnehmendem Bewusstsein

            Er ist zu finden auf der Webseite / z.Zt. in Überarbeitung
            Zugang zu Lerngeschichten aus Neuseeland (Kei Tua o te Pae, Te Whâriki) und zum Educational Leadership Project (ELP).


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