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Milch in der Kita?

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    Milch in der Kita?

    Sehr geehrte Mitglieder und Gäste des Forums,

    in vielen Schulen ist es üblich, dass Kindern an jedem Schultag Kuhmilch zum "Verzehr" zur Verfügung gestellt wird. In den Fällen, die mir bekannt sind, für die Eltern sogar kostenfrei.

    Mir wurde als Gesundheitsförderin die Frage gestellt, ob so ein Angebot für Kitas auch sinnvoll wäre. Ich habe die steigende Zahl der Unverträglichkeiten und den Kaloriengehalt der Milch vor Augen, wenn ich mich nun mit einer Empfehlung etwas schwer tue.

    Neben meiner Recherche zum Pro und Contra der vielen Ernährungsfachleute würde mir deshalb auch Ihre Meinung sehr weiterhelfen.

    Ich persönlich würde mir (auch für die Schulkinder) eher eine Gemüse- statt einer Milchpause wünschen: süße Möhren, Kohlrabi, Gurken, Paprika...! Monte, Fruchtzwerg, Paula und Co. sorgen ja dafür, dass die Kinder bereits im Elternhaus genügend Milchprodukte bekommen. Bei Gemüse - oder sogar Obst - sieht das oft anders aus.

    Was denken Sie dazu?

    Welche Aspekte sollte man aus Ihrer Sicht noch bedenken?

    Viele Grüße

    Die Gesundheitsförderin

    #2
    Einer sollte wohl anfangen ...

    Wenn ich recht verstehe, dann werden in der Konsequenz gesundes Gemüse gegen weniger gesunde Milch gesetzt.

    Eine schwierige Alternative finde ich aus mehreren Gründen:

    Die gesüssten Industrieprodukte der Großkonzerne werden kalorienmäßig akzeptiert - Milch (ich gehe von Qualitätsmilch aus) hingegen nicht, eben weil doch die anderen bereits konsumiert werden. Mit scheint ein Kampf Milchprodukte gegen Milch fairer zu sein.

    Unverträglichkeiten mit Milch nehmen u.a. oder auch vorrangig (je nachdem, wen man fragt) deshalb zu, weil Kinder häufig keine 'richtige' Milche mehr bekommen, sondern H-Milch in vielerlei Form.

    Für Kinder und Erwachsene ist es allerdings ein ästhetischer Unterschied, ob man etwas Gesundes isst oder es trinkt. Wenn, dann sollte also eher für Gemüsesäfte gesorgt werden als Ersatz für Milch. Doch nicht alle Kinder mögen trinken, eine Auswahl mit Entscheidungsmöglichkeit der Kinder scheint daher geraten. Wiederum ist kauen gut für Zähne, Muskeln und mehr.

    Es liegt ja wohl am Alter (meines), dass ich den folgenden Gedanken einführe: in meiner Kindheit galt Milch zwar bereits als Nahrungsmittel (und nicht mehr nur als Getränk), doch sie galt als unbedingt gesund, vor allem in den Wachstumsphasen denen Kinder nun mal unterliegen. Calcium und Co. Erst in den neunziger Jahren hörte ich das erste Mal davon, dass unsere Gesellschaft über die Jahre allmählich verkalkt. Ob man nun deshalb bereits im Kindesalter den Milchkonsum einschränken soll, wage ich zu bezweifeln, weil sicherlich zwar etliche Vitame in der Milch anderweitig zu ersetzen sind, doch (nochmals) Calcium z.B. eher nicht so. Quark mögen nicht alle Kinder ungesüsst und geschmacksverstärkt (Allergiequelle), ebenso wenig wie Naturjoghurt.

    Ein Letztes. Inzwischen ist doch hinlänglich belegt, dass 'gesunde Nahrungsmittel' doch vor allem deshalb gesund sind, wenn sie keine Schadstoffe enthalten. Ob ein Nahrungsmittel für einen einzelnen Menschen gesund ist, entscheidet einzig und allein seine Konstitution. So senken Tomaten bei den einen den Blutdruck, bei den anderen erhöhen sie selbigen. Bei wieder anderen unterstützen sie die Bildung von Nierensteinen.

    Beste Grüße

    Roger Prott

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      #3
      Sehr geehrter Herr Prott,

      vielen Dank für Ihre Antwort. Sie haben sich auch nicht richtig positionieren können...mir fällt - ich wurde dazu ja selbst befragt - das auch sehr schwer.

      Hoffnung wäre, dass die Kinder in der Gruppe (wünschenswerter Weise an einem zuckerarmen Vormittag (siehe "Kita mit Biss")) die kleine Portion guter Milch schätzen lernen.

      Beispiel: Ich kenne zwei Kinder, die schon als Kleinkinder als Dessert von den Eltern puren Ziegenjogurt bekommen haben und sie lieben ihn bis heute.

      Wahrscheinlich wäre das Angebot einer kleinen Portion deshalb nicht schlecht ???

      Kennen Sie oder einer der anderen Leser gute Quellen zum Für und Wider der Gabe von Milch. Allein auf die DGE möchte ich mich bei meiner Antwort nämlich nicht beziehen.

      Freundliche Grüße

      Die Gesundheitsförderin

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        #4
        Liebe Gesundheitsförderin,

        wegen Urlaubs kommt meine Reaktion etwas spät. Es tut mir leid, wenn meine Position nicht deutlich geworden ist. Nachbesserung.

        Ich denke, die Entscheidung muss jede/r Verantwortliche für sich treffen.Es gibt keine absolut richtige Position. Ich z.B. misstraue jeder Person, die anderen Menschen vorschreibt, was und wieviel sie essen oder trinken soll - es sei denn in akuten Krankheitsfällen als Diätvorgabe o.ä.

        Vor einigen Jahren erfuhr ich die Geschichte eines zweijährigen Mädchens, das fast zwei Monate nichts als Butter aß. Als endlich die Untersuchungen abgeschlossen waren und die Laborwerte vorlagen, hatte das Kind gerade wieder angefangen 'normal' zu essen. Von selbst! Die Laborwerte kamen übrigens zu dem Ergebnis, dass in der Butter alles vorhanden war, was der Körper des Mädchens dringend gebraucht hatte.

        Fazit: Stellen Sie Milch hin. Wenn die Kinder trinken, ist es gut. Wenn nicht, auch. Oder lassen sie es.

        Zur Versöhnung noch ein Bild von da, wo ich gerade bin.

        Es grüßt

        Roger Prott


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          #5
          Hallo Herr Prott,

          vielen Dank für Ihre Antwort!

          Und für das Bild: Wirklich schön macht die Milch wohl nur, wenn man es mit ihr wie Kleopatra hält...

          Liebe Grüße

          Die Gesundheitsförderin

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