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Wechsel von Krippe in den Kindergarten

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    Wechsel von Krippe in den Kindergarten

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    mein Kind wurde am 17.12.2014 geboren. Er ist somit der letztgeborene 2014 in seiner Krippengruppe. Im August/September 2017 wurden alle Kinder Jahrgang 2014 (Ausnahme mein Sohn) aus seiner Gruppe in den Kindergarten (ein Stockwerk höher) befördert. Der Grund, warum er nicht in den Kindergarten hoch durfte, ist der Platzmangel. Es sind nicht alle „großen Kinder“ eingeschult worden, weil einige Eltern ihre Kinder zurück gestellt haben. Nun ist mein 3 jähriges Kind mit 1,5 jährigen Kindern in einer Gruppe. Uns wurde versprochen, dass er „nach oben“ darf, wenn evtl. ein Kind wegzieht. Da aber kein Kind den Kindergarten verlassen wird, wird mein Kind auch nicht nachrutschen. Erst im August/September 2018. Da ist er dann 3 3/4 Jahre alt. Mein Kind ist unglücklich, weint jeden Morgen und fleht mich an, dass er wieder nach Hause darf. Er fühlt sich schlecht und macht sich Vorwürfe, dass er etwas falsch gemacht hat und nicht hoch durfte. Es tut mir jeden Morgen in der Seele weh, ihn dort abgeben zu müssen. Aus meiner Sicht ist es eine Benachteiligung und ein Rückschritt. Er ist trocken, kann sich klar und verständlich ausdrücken und ist pfiffig.

    Warum wird gerade mein Kind bestraft? Es kann doch nicht unser Problem sein, wenn die Kita keine ordentliche Planung hinbekommt. Ich bringe mein Kind nicht mehr gern dorthin. Da mein Mann und ich berufstätig sind, bleibt uns aber nichts weiter übrig. Für mich ist es jetzt nur noch ein „Auffanglager“. Ich habe mir die Kindergartengruppe im oberen Stockwerk angeschaut. Da gibt es ganz anderes Spielzeug und Förderungsmöglichkeiten als in der Krippe. Wir haben es mit Reden und Vorschläge versucht, aber die Kitaleitung lässt nichts davon zu. Es ist deprimierend für meinen Sohn und natürlich auch für uns. Haben Sie eine Idee, was wir als Eltern tun können? Ungern möchten wir uns Rechtsbeistand holen. Um einen Termin beim Jugendamt habe ich gebeten.

    Mit freundlichen Grüßen

    Julia Engelhardt

    #2
    Liebe Frau Engelhardt,

    haben Sie Gespräch geführt mit der Kita-Leitung? Das würde ich an Ihrer Stelle machen.

    Danach, falls es keine Möglichkeit gibt, dann mit dem Träger der Einrichtung.

    Sollten diese auch nicht zielführend zum Wohl des Kindes also Ihres Sohnes agieren, dann bitte zum Jugendamt Ihres Landkreises.

    BG

    Mike

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      #3
      Sehr geehrte Frau Engelhardt,

      es ist in jedem Fall gut, die Ratschläge von Mike zu beachten. Gespräche sollten immer die ersten Schritte bei der Lösung von Problemen sein.

      Ich möchte aber noch einmal ausführlicher auf Ihre Fragen eingehen, weil die vielleicht auch andere Eltern betreffen. Da ich weder Sie, noch Ihr Kind noch die Kita kenne, kann und muss ich etwas allgemeiner sein. Ob jeder einzelne Punkt die konkrete Situation betrifft, werden Sie selber wissen. Ich halte dies übrigens vorrangig für ein pädagogisches und kein rechtliches Thema und werde deshalb im Pädagogikforum einen Link setzen.

      Es ist sehr bedauerlich, dass Sie den Übergang von der Krippe in den Kindergarten als einen so einschneidenden Schritt erleben. Kinder werden ja jeden Tag nur einen Tag älter und so sollten Übergänge, wenn sie denn aus organisatorischen Gründen erforderlich sein sollten, so fließend und behutsam wie möglich erfolgen. Es gibt auch verschiedene Organisationsformen, wie das gestaltet werden kann, und die Einrichtung kann Ihnen sicherlich erläutern wieso sie diese Form wählt. In keinem Fall aber sollten Eltern oder gar die Kinder an dieser Stelle etwas erleben, was sich wie "Versetzung" und "Sitzenbleiben" anfühlt.

      Eltern sollten auch bedenken, dass ihre eigenen Einstellungen zu organisatorischen Veränderungen sich sehr leicht auf die Kinder übertragen. Man kennt das insbesondere aus der Eingewöhnungssituation, wo die Trennung von Mutter/Vater und Kind von Ängsten auf beiden Seiten beeinflusst wird.

      Wenn beim altersmäßigen Übergang ein Gruppenwechsel erfolgt, muss selbstverständlich auf die sozialen Bindungen der Kinder geachtet werden; die ja äußerst wichtig sind damit sich Kinder sicher und aufgehoben fühlen. Ich halte diesen Punkt, dass Ihr Sohn der einzige in seiner Altersgruppe ist, vermutlich für den problematischeren (als die Frage, ob es sich nun um eine Krippe oder Kindergarten handelt).

      Wenn also in der Organisationsstruktur der Kita eine deutliche Alterstrennung herrscht, dann muss beim Übergang in eine andere Gruppe/Abteilung auf die Beziehungen der Kinder geachtet werden. Vielleicht ist der Kita nicht bewusst, dass es keine rechtlich festgelegte Gruppengröße gibt; dass also die Einrichtung beim Übergang der Kinder durchaus variabel ist. Es wäre daher festzustellen, ob es tatsächlich zwingende Gründe gibt, nicht ein Kind mehr in die Kindergartengruppe aufzunehmen. Alleine aus dem gewohnten Gruppenverbund zurückbleiben sollten Kinder nur, wenn das in diesem Einzelfall aus pädagogischen Gründen geboten erscheint.

      Vermutlich gibt es bei der Kita den Bedarf, ihre Organisationsstruktur und die Gestaltung von Übergängen zu reflektieren. Die Praxisberatung der Jugendamtes (die gibt es auch bei manchen Gemeinden oder bei freien Trägern) wird die Einrichtung hierbei sicher unterstützen. Insofern ist es zielführend, dass Sie sich an das Jugendamt wenden, wenn es in der Kita keine Bereitschaft gibt mit Ihnen über bessere Verfahrensweisen zu diskutieren.
      Es grüßt freundlich
      Detlef Diskowski

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        #4
        Vielen Dank für Ihre Antworten.

        Die Kita ist ein Elternverein und von daher ist die Stadt Nauen nicht der Träger. Selbstverständlich haben wir mehrere persönliche Gespräche mit der Kitaleitung geführt. Um des Friedens Willen haben wir uns kompromissbereit gezeigt und uns hinhalten lassen. Uns wurde Januar 2018 versprochen bzw. dass unser Kind oben spielen darf oder draußen auf dem Spielplatz mit den großen Kindern mitspielen kann. Die Kitaleitung wollte dann über diese besondere Situation mit den Erziehern sprechen. Alle Erzieher haben dagegen gesprochen, wollen keine Verantwortung für ein weiteres Kind übernehmen. Sie haben Bedenken, dass unser Sohn dann komplett verwirrt sein würde, wenn er zum Spielen hoch darf und zum Essen wieder in seine Krippengruppe runter muss. Auch im Freien ist die Situation recht unglücklich. Die Krippenkinder sind eingezäunt und haben dort ihren Sandkasten und ihr altersgerechtes Spielzeug. Mein Kind steht wie ein Erdmännchen am Zaun und schaut den großen Kindern beim Klettern, Fußball spielen, Rutschen, Laufrad fahren etc. zu. Wenn ich meinen Sohn nachmittags abhole und ihn aus der Einzäunung raushole, tobt er sich auf dem Spielplatz des Kindergarten quasi so richtig aus.

        Ich werde jetzt den Termin beim Jugendamt abwarten und dann sehen wir weiter.

        Ein Wechsel in eine andere Kindertagesstätte ist leider ausgeschlossen, da es keine Plätze gibt. Wir können froh sein, überhaupt einen Platz zu haben.

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